Hans-Günter Brodmann...

begann in den 1970er Jahren unter dem Einfluss von Pink Floyd, Led Zeppelin, Can und King Crimson autodidaktisch 
Schlagzeug zu spielen.
Nachdem er wenige Jahre später mit John Abercrombies "Timeless" seine erste Jazzscheibe zu hören bekam war er hoffnungslos vom Jazzvirus befallen.
Über Miles Davis und John Coltrane, Eric Dolphy und Thelonious Monk stieß er dabei auf "Links" zur klassischen europäischen Musik, und begeisterte sich hier zunehmend für zeitgenössische Kammermusik, wie die von John Cage,
oder die moderne Klassik von Stravinsky.


Während er von 1978 bis 1984 in Nürnberg klassisches Schlagzeug bei Hermann Schwander studierte, spielte er in zahlreichen Big Bands und Jazzcombos und übte sich somit gleichzeitig im "Notenlesen" und in der Kunst 
der Improvisation.


Nach dem Studium baute er Schlagzeugklassen und Percussionensembles an den Musikschulen in Neumarkt und Nürnberg auf. Er unterrichtete auch regelmäßig an allen bayerischen Musik- und Lehrerfortbildungsakademien, 
oder 1997 an der internationalen Orchesterakademie beim Schleswig-Holstein-Musik-Festival. 

Seit 1986 unterrichtete er Schlagzeug am damaligen Nürnberger Konservatorium und gründete dort 1991 eine sehr erfolgreiche Jazzabteilung.
Hans-Günter Brodmann ist jetzt Professor an der Nürnberger Musikhochschule.


Mit dem Percussionensemble CABAZA, das Brodmann 1984 mitbegründete, unternahm er Konzertreisen nach 
Ungarn, Österreich, Polen und Japan. 
Auftritte in fast allen deutschen Großstädten, u.a. beim "Schleswig-Holstein-Musik-Festival", für den NDR 
auf der "KlassikKomm" in Köln, beim "World-Drum-Festival" in Hamburg, bei der "Musica Viva" BR München, 
bei "Aspekte" ORF, oder beim deutschen "Percussion Symposium" an der Musikhochschule Hannover. 

Bislang erschienen vier international viel gelobte CABAZA CD's, auch mit Kompositionen von Brodmann. 
CABAZA wurde mit dem Kulturförderpreis der Stadt Nürnberg (1992) und mit dem Kulturpreis der Regierung von Mittelfranken (1995) ausgezeichnet.


Daneben viele Produktionen, zum Teil als Solist mit Sinfonieorchestern und Kammermusikensembles wie z.B. 
Philharmonie Pécs, Philharmonie Neubrandenburg, den Nürnberger Sinfonikern und den "Neuen Pegnitzschäfern". Außerdem Autor verschiedener Percussionstücke (u. a. Zimmermann-Verlag), Filmmusiken für die BBC London 
und mit dem Trio Nardis für Aki Kaurismäki.


Brodmann tourte mit renommierten Jazzmusikern wie Chris Speed, Frank Möbus, Rudi Mahall, Helmut Kagerer, 
Pierre Favre, Joe Fonda, Herb Geller, Norbert Nagel, Jeanne Carrol, Jürgen Seefelder, Roberto diGioia,
Henning Sieverts oder Ted Piltzecker. 

Neben zahlreichen Auftritten in der BRD führten ihn verschiedene Projekte in die Schweiz, nach Tschechien, 
Italien, England, Frankreich, Russland, Kuwait. In New York entstand mit seinem Schlagzeugduopartner
Yogo Pausch der Videoclip "New York Sound Check". 

Im Jahr 2000 erschien bei CPO Brodmanns Solo CD "Musica Sacra".

Siehe auch Schriftenreihe des bayrischen Jazzinstitutes "Jazz in Bayern" (ConBrio Verlagsgesellschaft)


Sein Faible für das Filmen entdeckte Brodmann 1997 beim Dreh zu "New York Sound Check". 
In diesem Film -(eine Idee von Michael Schilhansl)- bringt er gemeinsam mit seinem Duo-Partner Yogo Pausch 
in einem "rhythmischen Streifzug" Manhattans Straßen zum Klingen.


"gebenedeit" -Brodmanns erster eigener Film- wurde 1999 in der Nürnberger Tafelhalle uraufgeführt 
und dabei live zusammen mit Peter Fulda, Toni Hinterholzinger und Matthias Rosenbauer vertont.


Es folgten filmische Aufträge für adidas, Weingut Wittmann, NUREG, Shindaiwa (USA), Keen (USA), VAG, 
N-ERGIE, Bad Kissingen, die Musikhochschule Nürnberg, die Universität Erlangen-Nürnberg. 
Musicclips und Konzertmitschnitte für Tom Haydn, Annette Schlünz, Alejandro Sánchez, "Fourth Floor", 
"John Q Irritated" und Frank Möbus' "Der Rote Bereich".


Sein letztes großes Filmprojekt "Die Kachelzählerin", 2002 in der einzigartigen Kulisse des leer stehenden 
Nürnberger Volksbades gedreht und zur Blauen Nacht 2003 im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg 
uraufgeführt, erzählt in kraftvollen Bildkompositionen die Geschichte einer Frau mit ungewöhnlicher Profession.

Als Musiker, musikalischer Leiter oder Videokünstler war Brodmann 2004 am Stadttheater Fürth in einem 
Tom-Waits-Projekt, oder 2006 bei der Uraufführung von Donald Berkenhoffs Stück "Die Rückkehr der nackten 
Angst" beteiligt.
Bei Veit Güssows Inszenierung "Ich, Feuerbach" von Tankred Dorst, 2008 am Bayerischen Staatsschauspiel 
München, spielte er eine Raum-Klang-Installation ein. 
Bei Güssows Inszenierung von Shakespeares "Maß für Maß" war er 2011 als Komponist und Videokünstler 
am Meininger Staatstheater erfolgreich beteiligt.


Gegenwärtig arbeitet Brodmann an einem 90-minütigen Musikfilm.


In seinen Projekten verbindet Brodmann seine Leidenschaften für Film und Musik:
"Ich versuche in meinen Filmen mit Bildern zu komponieren, mit Klangfarben zu malen und mit Schnitten Rhythmus 
zu erzeugen. Das ist der rote Faden, der sich durch meine Arbeiten zieht."